Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

- Klar Schiff auf der „Seerose“

Die jährliche Wartungswoche ist generalstabsmäßig vorbereitet

Durch den Hinterausgang verlassen am Freitag  den 19. Januar um 15 Uhr die letzten Handwerker das Hotel, während an der Rezeption die ersten Gäste einchecken. Das Ende unserer Wartungswoche war so nicht geplant. Wir wollten eigentlich früher fertig sein, aber erstens kommt es anders und zweitens als man plant.

Im Januar haben wir uns die Zeit genommen, die „Seerose“ mit einer großen Wartungs- und Reinigungswoche auf Vordermann zu bringen. Dann werden nicht nur die fleißigen Zimmermädchen sondern auch die Damen und Herren aus allen anderen Abteilungen  zu wahren Putzteufeln. Sie spüren in unseren mehr als 100 Zimmer selbst den Staub in den verstecktesten Winkeln  auf. Köche schwingen statt der großen Kellen die Pinsel, wenn sie als Maler Flure streichen, Zimmer renovieren oder versetzte Wände farblich gestalten. Alle 65 Mitarbeiter unseres Hauses sind bei diesem besonderen „Frühjahrsputz“ mit von der Partie. Jeder weiß, wann er was, wo zu tun hat, wer wofür die Verantwortung trägt und bis wann eine Arbeit erledigt sein soll. Unsere Wartungswoche ist, möchte man sagen, generalstabsmäßig vorbereitet. Fünf DIN A4-Seiten, eng beschrieben, umfasst der Arbeitsplan, der nicht nur die Grundreinigung des Hotels, sondern auch die verschiedensten kleineren Umbauten und Reparaturen enthält, die wir während des laufenden Betriebes nicht so schnell über die Bühne bringen können wie wir es uns wünschen.

Kleinigkeiten werden eigentlich sofort erledigt, sind spätestens am nächsten Tag Geschichte. Für größere Aufgaben gibt es etwas mehr Zeit. Die Meldung „fertig“ wird aber dann nach höchstens einer Woche auf der nächsten Dienstberatung aller Verantwortlichen erwartet. Was mehr Zeit erfordert, steht unter ständiger Beobachtung oder kommt auf eine To-do-Liste, die spätestens am Ende der Wartungswoche keinen Eintrag mehr aufweisen soll. Dazu zählen auch die Investitionen und Umbauten, die wir uns vorgenommen haben, um unseren 4-Sterne-Superior-Standard  zu halten bzw. den Gästen noch mehr Qualität zu bieten.  Durch das Setzen von zwei, drei kleinen Wänden konnten wir beispielweise die „Spielwiese“ für unsere kleinen Gäste vergrößern, den Wintergarten neben der Rezeption attraktiver gestalten oder die „Vinetabar“ so gestalten, dass Klavierspieler mit ihrer Musik den Flair einer Pianobar  unterstreichen und nicht die Angst haben müssen, das ganze Haus zu beschallen.

Wer in der Wartungswoche durch das Haus läuft, könnte durchaus den Eindruck bekommen, wir richten die „Seerose“ für eine Neueröffnung ein.  Und so abwegig ist der Gedanke auch nicht. Das Haus ist eine einzige Baustelle. Da sind nicht nur unsere 65 Mitarbeiter, da sind auch die Teams von fast einem Dutzend Fremdfirmen. Die meisten Handwerker sind uns nicht fremd, weil wir seit Jahren mit ihnen zusammen arbeiten und sie auch aus der Region sind, wie zum Beispiel die Firma, die uns ein neues Klimagerät eingebaut hat.  Ausnahmen aber bestätigen die Regel, wie Tischler Robert, den wir „adoptiert“ haben. Tausende Kilometer Anreise aus Tirol, jedes Jahr.  Er und seine rechte Hand sind Spezialisten in Sachen Inneneinrichtung. Kein Möbelstück in unserem Hotel ist von der Stange. Jedes ist individuell auf das Zimmer zugeschnitten und von den „Österreichern“ nach unseren Wünschen und Vorstellungen gebaut worden. Seine Erfahrung möchten wir nicht missen, zumal er auch längst ein echter Usedom-Fan geworden ist.

Wir sind froh, den Stress der Wartungs- und Reinigungswoche hinter uns gelassen zu haben, zumal es auch die eine oder andere „böse“ Überraschung gab.  Nachts meldete sich die Feuerwehrleitzentrale. Ein Alarm war bei ihr ausgelöst worden.  In unseren „Katakomben“, wie wir die Kelleretage nennen, gab es plötzlich Hochwasser: Ein Heizungsrohr war geplatzt. Glück im Unglück, der Serverraum mit der teuren Computertechnik liegt 20 Zentimeter über dem normalen Bodenniveau. Ich kann nur sagen, das war damals klug geplant. Trotzdem warf uns die Geschichte fast 48 Stunden im Plan zurück.  Letztlich hat es aber dank des Engagements aller Beteiligten doch so funktioniert mit der Wartungswoche, dass  als die ersten Gäste am Freitag um 15 Uhr anreisten, sie wie gewollt  entspannen konnten und kein Schrauben, Sägen, Hämmern mehr zu hören war.

Ihr Danny Schiefner